Robust durch Turbulenzen – mit Disziplin, Diversifikation und Weitblick
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Die aktuelle Marktlage ist von geopolitischen Spannungen, makroökonomischen Unsicherheiten und erratischen politischen Entwicklungen geprägt. Die wieder aufflammende protektionistische Politik der Trump-Administration – insbesondere in Form unvorhersehbarer Zölle – birgt substanzielle Risiken für den internationalen Handel und das globale Wachstum. Gleichzeitig entsteht ein zunehmender Inflationsdruck, auf den die Zentralbanken mit geldpolitischer Straffung reagieren könnten. In einem solch vielschichtigen und potenziell belastenden Umfeld gewinnt eine breit diversifizierte und strategisch ausgerichtete Vermögensallokation nochmals an Bedeutung. Im Rahmen unseres Anlageansatzes setzen wir daher gezielt auf Diversifikation – sowohl über verschiedene Asset-Klassen hinweg als auch innerhalb einzelner Marktsegmente. Entscheidend ist dabei nicht nur die Streuung an sich, sondern vor allem auch die Qualität der Portfoliokonstruktion. Gezielte strategische Anpassungen – etwa die Beimischung inflationsgeschützter Anleihen oder eine Aufstockung der Goldquote – tragen dazu bei, die Auswirkungen volatiler Marktphasen abzufedern.
Aktienmarkt: Mehr als eine (gesunde) Korrektur!
Unser Aktienindikatorenset ist nach einer deutlichen technischen Eintrübung klar ins Negative gedreht. Noch vor der Ankündigung Trumps neuer Zollpolitik sprach vieles für eine überfällige Korrektur – insbesondere im Lichte unserer antizyklischen Indikatoren (Bewertung, Marktrisikoprämie, technische Antizyklik), die seit langer Zeit Korrekturgefahr signalisiert hatten. Durch die Zollankündigungen wird nun jedoch aus unserem Risikoszenario das neue Basisszenario: Die Weltwirtschaft steht am Rande einer Rezession – mit erheblichen Zweifeln an der bislang robusten Verfassung der Konjunktur. Technisch sind wir in einen Bärenmarkt übergegangen. Wir reagieren mit einer deutlichen Reduktion unserer Aktienquote und verlängern gezielt die Duration über die Käufe langlaufender Bundesanleihen. In solchen Marktphasen verstärken sich Verkaufswellen häufig selbst. „Risk-off“ dominiert – daher halten wir es für sinnvoll, vorerst aus einer defensiven Position heraus abzuwarten, ehe erneut klare, mutige Aufbauentscheidungen getroffen werden können.
Antizyklische Indikatoren signalisierten Korrektur
Einzelindikatoren des FUMAS-Aktienindikators
Quellen: Refinitiv Datastream; Metzler
Stand 28.3.2025
Europa im Aufwind – strukturelle Chancen bleiben
Mit Blick auf die regionale Allokation zeigt sich in den letzten Monaten ein interessantes Bild: Während die Anlegerstimmung in den USA und Europa lange Zeit hoch korreliert war, signalisiert unser Angst- und Gier-Indikator inzwischen ein deutliches Auseinanderdriften – mit einer spürbar besseren Performance europäischer Aktien. Dies spiegelt sich auch in unseren Portfolios wider, in denen wir Europa zulasten der USA zuletzt höher gewichtet haben. Strukturell sprechen zwei zentrale Argumente weiterhin für Europa: Erstens könnte eine abnehmende Marktkonzentration im globalen Aktienuniversum – insbesondere mit Blick auf dominante US-Tech-Werte – Kapitalflüsse zugunsten Europas begünstigen. Zweitens setzen fiskalische Politikmaßnahmen, etwa über Infrastruktur- und Transformationsprogramme, wichtige Wachstumsimpulse. Trotz der aufkeimenden Handelsspannungen bleiben diese strukturellen Chancen intakt, werden kurzfristig jedoch von der hohen Volatilität überlagert.
Quelle: Metzler
Stand 28.3.2025