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Hospizverein „Lebensbrücke“ e.V.

Hilfe und Reden bei Abschied und Trauer

20.9.2024

Anne Wnoucek hat es als Hospizhelferin schon oft erlebt: Der Tod lässt viele Menschen verstummen. Doch das Bedürfnis nach Gesprächen ist groß; viele Sterbende sowie Angehörige oder Freunde möchten sich etwas von der Seele reden. 

Gut ausgebildete Hospizhelferinnen und -helfer können den wichtigen ersten Anstoß dazu geben:

Jede Situation ist anders und die richtige Hilfe ist für jeden Einzelnen verschieden. Wichtig ist, dass die Menschen wissen, ich bin jetzt nur für sie da – ich merke, dass ich damit wirklich helfen kann.

So fasst sie ihr Ehrenamt zusammen, das sie ein- bis zweimal wöchentlich beim Hospizverein Lebensbrücke e. V. in Flörsheim am Main ausübt. Ihren Lebensunterhalt verdient Anne Wnoucek seit vielen Jahren als Mitarbeiterin in der Unternehmenkommunikation des Bankhauses Metzler. 

Vor etwa zwei Jahren stieß sie auf eine Anzeige in der Lokalzeitung, in der der Hospizverein Lebensbrücke e. V. ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchte. Das traf ihren Nerv, denn sie überlegte schon länger, welche gemeinnützige Aufgabe sie gerne übernehmen würde. Denn jetzt, wo die Kinder aus dem Haus waren und der Ruhestand immer näher rückte, wollte sich Anne Wnoucek für die Gesellschaft engagieren. 

Der erste Kontakt mit Christa Hoffmann, der langjährigen Vorstandsvorsitzenden, überzeugte sie sofort. Es folgte eine einjährige Ausbildung zur Hospizhelferin, die mindestens 20 Stunden Praxis in einem stationären Hospiz beinhaltete. Seit Abschluss der Ausbildung ist sie in ihrer Freizeit ehrenamtlich in der Sterbebegleitung im Hospiz Lebensbrücke aktiv. 

Anne Wnoucek, Hospizhelferin, Christa Hofmann, Vorstandsvorsitzende, und Susanne Grieshuber, verantwortlich für die neue Kinder-Trauergruppe beim "Lebensbrücke" e.V. in Flörsheim am Main
v.l.n.r. Anne Wnoucek, Hospizhelferin, Christa Hofmann, Vorstandsvorsitzende, und Susanne Grieshuber, verantwortlich für die neue Kinder-Trauergruppe beim "Lebensbrücke" e.V. in Flörsheim am Main

„Dabei wird immer klarer, wie groß und wichtig der Bedarf an seelischer Begleitung in dieser Lebensphase ist. Und auch nach dem Tod brauchen Angehörige und Freunde Unterstützung. Gerade Kinder haben besondere Bedürfnisse. Deshalb gab es schon lange den Wunsch, Trauergruppen speziell für Kinder zu eröffnen.“ 

Anne Wnoucek nutzte die Gelegenheit und stellte als „Patin“ 2023 einen entsprechenden Spendenantrag an die gemeinnützige Metzler-Stiftung. 

Dank der Unterstützung der Metzler-Stiftung werden zwei Personen für diese besondere Art der Trauerarbeit ausgebildet und die notwendigen Materialien konnten angeschafft werden. 

Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, die in ihren Familien oder in ihrem Umfeld einen Verlust erlitten haben. 

Die Kindertrauergruppe findet jeden 1. Mittwoch im Monat von 16 Uhr – 17.30 Uhr im Hospiz Lebensbrücke in Flörsheim am Main statt. Das Team besteht aus qualifizierten Hospizhelfer*innen und ausgebildeten Trauerbeleiter*innen. 

Christa Hoffmann schreibt in ihrer Dank-E-Mail: „Ohne die Metzler-Stiftung hätten wir das Angebot für die Kinder nicht starten können; die Krankenkassen geben hier leider keine Hilfe oder Unterstützung.“
 


 

Kindertrauergruppe Hospizverein Lebensbrücke e.V.

Ablauf Kindertrauergruppe, immer am ersten Mittwoch eines Monats, 16.00 bis 17.30 Uhr. Zu Beginn findet ein kurzer Austausch zwischen der Gruppenleitung und dem begleitenden Elternteil statt. Danach geht es mit den Kindern in einen thematisch vorbereiteten Raum, gefolgt von einem gemeinsamem Einleitungsritual und dem Singen von „Der Himmel geht über allen auf ...“. Nun erzählen die Kinder wie es ihnen gerade geht und was sie seit dem letzten Treffen erlebt haben.

Nach dieser Begrüßungsrunde beginnt das eigentliche Programm. Es wird gespielt (Rollenspiele, Brettspiele), gebastelt (Namensschilder, Schatzkisten, Windlichter), gelesen (Bücher, einzelne Geschichten), geredet, aber auch Outdoor-Aktivitäten wie z.B. Abseilen an der Kletterwand in Wicker werden angeboten. Das Programm kommt bei den Kindern sehr gut an.

Am Ende jedes Treffens findet wieder ein gemeinsames Abschlussritual statt.
 


 

Lavia-Trauermodel

Die Ausbildung ,,Familientrauerbegleitung in Praxis & Wissen“, bietet das Lavia-Institut für Familientrauerbegleitung in Gelsenkirchen an.

Die Teilnehmenden lernen das Lavia-Trauermodel kennen, beschäftigen sich mit dem kognitiven Todesverständnis und altersspezifischen Trauerreaktionen von Kindern und Jugendlichen und setzen sich mit besonderen Themen wie Fehl- und Todgeburt oder geschlechtsspezifischer Trauer auseinander. Dabei stehen die systemischen Zusammenhänge in trauernden Familien stets im Fokus und auch die Bedürfnisse der verschiedenen Trauertypen finden immer Beachtung.
 


 

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