Metzler-Stiftung-Forschungsstipendium am Georg-Speyer-Haus: Eine Win-Win-Situation
„Meine Zeit am Georg-Speyer-Haus in Frankfurt hat es mir ermöglicht, in einem internationalen Forschungsumfeld unschätzbare berufliche Kontakte zu knüpfen und relevante Erfahrungen in Labortechniken zu sammeln. Das wird das Sprungbrett für meine akademische Karriere sein“, davon ist Michelle Antonios zum Abschluss ihres sechsmonatigen Forschungsstipendiums überzeugt. Die Metzler-Stiftung unterstützte die Finanzierung.
Sie forschte am GSH im Rahmen der Tumorbiologie an molekularen Schaltern, die das menschliche Immunsystem so aktivieren können, dass es Hirntumorzellen angreifen und bekämpfen kann. Das ist in der Forschung aktuell ein Ansatz, der sehr viel Erfolg in der Tumortherapie verspricht und weiterverfolgt wird, beispielsweise am Frankfurt Cancer Institut.
Michelle Antonios stammt aus Beirut und ist das beste Beispiel dafür, wie international Nachwuchswissenschaftler heute studieren und arbeiten: Sie erwarb im Libanon den Bachelor-Abschluss in Biochemie und absolvierte anschließend mit sehr guten Noten an der Universität Glasgow einen Master-Studiengang in Biomedizinischen Wissenschaften. Wegen der COVID-bedingten Einschränkungen konnte sie nicht – wie vorgeschrieben – Laborpraxis sammeln und kümmerte sich stattdessen um ein bioinformatikbasiertes Projekt. Diese Lücke im Lebensweg ist leider ein entscheidendes Hemmnis, wenn man – wie sie – zukünftig in der Forschung arbeiten möchte.
Sie hatte Glück und konnte – dank richtiger Qualifikation, Leidenschaft für die Tumorforschung und ihrer Persönlichkeit – das notwendige Laborpraktikum am GSH im Team von Frau Dr. Lisa Sevenich ergattern. Allerdings fehlten Michelle Antonios die finanziellen Mittel, sich den sechsmonatigen Aufenthalt im teuren Frankfurt leisten zu können. Hier half das neueingerichtete GSH-Forschungsstipendium für talentierte Studierende aus einkommensschwachen Ländern, das die Metzler-Stiftung finanzierte.
„Es ist eine Win-win-Situation,“ so Dr. Sevenich: „Frau Antonios soll diese Möglichkeit als Sprungbrett für die nächsten Schritte ihrer wissenschaftlichen Laufbahn nutzen. Gleichzeitig hilft sie, unsere Projektarbeit voranzubringen. Wir sind davon überzeugt, dass die Schaffung dieses Stipendienprogramms eine entscheidende Lücke in der praktischen Ausbildung schließt und eine Option für die Integration in die deutsche Forschungslandschaft schafft.“
Über das Georg-Speyer-Haus
Das Georg-Speyer-Haus arbeitet auf international wettbewerbsfähigem Niveau in der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Tumorbiologie. Es gibt dort derzeit acht Forschungsgruppen, die einen besonderen Fokus auf den Einfluss des Tumormikromilieus auf die Tumorprogression und die Wirksamkeit von Krebstherapien legen. Das Ziel der gemeinnützige Forschungseinrichtung liegt darin, die Erkenntnisse der aktuellen Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Krebsmedizin schnell in Anwendungen zu bringen, um den Patienten zu helfen.
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