Cookies

We use cookies in order to provide you with an optimal website experience. These include cookies that are technically or legally necessary for operating our site and controlling our commercial business objectives as well as cookies that are used for anonymous statistical purposes, monitoring comfort settings or displaying personalized content. The decision as to which types of cookies to allow is up to you. Please note that, based on your settings, some features of our website might not be accessible for you. For more information, see Details and Settings.

 

These cookies are absolutely vital for operating our site. They are required for security reasons or are necessary from a legal point of view.
*They cannot be deactivated.

In order to improve our website for you further, we collect anonymous data for statistical and analytical purposes.

These cookies are intended to facilitate use of our website for you. Your settings can be saved for 30 days.

CIO:view | ESG-Corner - 17.12.2024

2025 wird zum Schicksalsjahr für das Pariser Klimaabkommen

The article is not available in the chosen language und will therefore be displayed in the default language.

Bis Februar 2025 müssen die mehr als 190 Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens ihre aktualisierten Klimabeiträge mit Zielen für 2035 vorlegen. Viele Nationen werden dabei nachbessern müssen, denn die globalen Treibhausgasemissionen steigen weiter. So markierten die weltweiten Emissionen nach Berechnungen des UN-Umweltprogramms UNEP 2023 einen neuen Höchststand von 57,1 Gt CO2e. Zudem warnt die Internationale Energieagentur (IEA), dass der Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030 nicht schnell genug voranschreitet, um ein Netto-Null-Szenario zu erreichen. Zur Erreichung der Pariser Klimaziele von maximal 2°C, idealerweise 1,5°C Erderwärmung, ist daher eine erhebliche Steigerung der Ambitionen erforderlich.

Dass es dazu kommt, ist unwahrscheinlich. Donald Trump zeigt wenig Interesse an internationalen Klimaverhandlungen. Ein US-Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen sowie der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) wäre daher nicht überraschend. Ein solcher Schritt des weltweit zweitgrößten Verursachers von Treibhausgasen (THG) dürfte einen erheblichen Belastungsfaktor für die internationale Klimadiplomatie darstellen.

Parallel dazu verlagert sich in den Staaten der Europäischen Union der politische Schwerpunkt derzeit vom Green Deal hin zur Stärkung der Wettbewerbs- und Verteidigungsfähigkeit. Die Schwellen- und Entwicklungsländer fordern gleichzeitig umfangreiche finanzielle Kompensationen der Industrieländer für verstärkten Klimaschutz. China und Indien haben sich zum Ziel gesetzt erst 2060 beziehungsweise 2070 klimaneutral zu werden.

Vor diesem Hintergrund dürfte 2025 zum Schicksalsjahr für das Pariser Klimaabkommen werden. Es ist sehr gut möglich, dass das Abkommen auf der Weltklimakonferenz im November 2025 in Brasilien (COP 30) offiziell als nicht mehr realisierbar eingestuft wird und eine Neuausrichtung erfährt.

Reform der Paris-Ziele hätte erhebliche Auswirkungen

Neben den negativen Folgen für Mensch und Natur sowie weitreichenden politischen Implikationen hätte eine Neuausrichtung des Klimaabkommens auch signifikante Auswirkungen auf Unternehmen und Investoren. Denn das Abkommen regelt die Bedingungen, unter denen Klimastrategien konzipiert und umgesetzt werden. So nutzen Investoren das 1,5°C-Ziel als Richtschnur für Anlageentscheidungen. Unternehmen richten ihre Investitionsplanung daran aus.

Die Beschlüsse des Abkommens sind zudem tief in regulatorischen Rahmenbedingungen verankert. Dies zeigt sich am Beispiel der EU-Benchmarkverordnung für Klimaindizes oder den Anforderungen an Klimatransformationsplänen für Unternehmen im Rahmen der CSRD-Berichterstattung. Indirekte Konsequenzen ergeben sich auch aus der ESMA-Leitlinie für ESG-bezogene Fondsnamen, die 2025 umgesetzt wird und die die Bedeutung von Transformationsfonds steigern wird. Diese Fonds orientieren sich an Transformationspfaden, die auf wissenschaftsbasierten Klimazielen beruhen. Genau diese Ziele könnten auf der Weltklimakonferenz 2025 eine Rekalibrierung erfahren.

 

Globale THG-Emissionen: UNEP-Szenarien
Emissionen von Treibhausgasen (THG) in Gigatonnen CO2-Äquivalenten
CIO:view Ausblick 2025: ESG-Corner - Globale THG-Emissionen: UNEP-Szenarien
Quellen: UN Environment Programme (UNEP), Metzler

Stand: Oktober 2024

Erneuerbare Energien: IEA-Szenarien CIO:view Ausblick 2025: ESG-Corner - Erneuerbare Energien: IEA-Szenarien
Quellen: Internationale Energieagentur (IEA), Metzler

Stand: Oktober 2024

Dr. Philipp Finter
Dr. Philipp Finter

Sustainable Investment Office | ESG Strategy, Integration & Research
Metzler Asset Management